Wie langweilig. Schon wieder ein Buch über Gewürze, war mein erster Gedanke, als ich die Ankündigung zum neuen “Machwerk” von Heiko Antoniewicz in die Finger bekam, der vom Verlag als Spitzenkoch und Aromenpapst angepriesen wird. Und schon wieder die vermeintlich werbewirksame Plattitüde des Ultimativen in der Ankündigung. Lieschen Müller und ihre Freudinnen mag das beeindrucken, wenn die Verlagswelt vor Marketing-Ideen nur so sprüht. Wie man sich täuschen kann, muss ich heute gestehen. Denn auf den zweiten Blick ist dieses Buch tatsächlich eine richtig gute, ja sogar sehr gute und keineswegs langweile Lektüre für alle, die gerne würzig kochen. Verständliche Rezepte von einem bemerkenswerten Kochhandwerker, 75 Anleitungen ohne den entrückten und abgedrehten „Spitzenkoch-Touch“, alles auf einem Niveau für normale Nachkocher und Essern. Keine Sterne-Menüs, für deren Zubereitung man eigentlich eine ganze Koch-Brigade zu Hause haben sollte, sondern relativ bodenständige Gerichte aus aller Welt. Dazu übersichtliche verständliche Texte über Gewürze, ohne in die unendlichen Weiten des kulinarischen Kosmos abzuschweifen. Antoniewicz bleibt dankenswerterweise auf dem Boden, einfach gut gemacht!

Fazit: Viel Buch für knappe 35 Euro, unbedingte Kaufempfehlung!

Heiko Antoniewicz
Gewürze-Das Kochbuch
240 Seiten, über 150 Fotos
DK Verlag München

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