Wo genau sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, ist bis heute ein Rätsel. Doch es kann nicht weit vom „Sauloch“ entfernt sein, einem gemütlichen Restaurant mitten im Wald nahe dem kleinen Ort Triembach-au-Val. Wir sind im westlichen Teil des Departements Alsace, rund 13 Kilometer nordwestlich von Séléstat, und einen guten Schuss von der Weinstraße entfernt, wo sich die Touristen durch die pittoresken Dörfer schieben und Elsass mit Postkartenmotiven suchen und finden. Triembach-au-Val mit seinen rund 440 Einwohnern ist dagegen der stille und relativ unbekannte Ort ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten. In der Ortsmitte zeigt ein kleines Schild Richtung „Le Sauloch“, das in der „Hinterer Dumpfenbach“ liegt und über einen relativ gut ausgebauten Waldweg zu erreichen ist.
Philipp und Myriam Klein bewirtschaften das Sauloch seit Jahren, er werkelt in der Küche, sie leitet den Service. Ländlich gemütlich und ohne Deko-Schnörkel ist die Gaststube eingerichtet, passend zu den bodenständigen Gerichten, die alle „faits maison“ sind, vorwiegend zubereitet aus regionalen Produkten. Als klassisches Entrée empfehlen sich eine Tarte Flambée, die es allerdings nur abends gibt, Schnecken aus Ebersheim, serviert in heißer Knoblauchbutter, die hausgemachte Chef-Terrine, oder frischer Salat und Gemüse aus dem Mühlbaechel. Danach muss es die „Bouchées à la reine à l’ancienne“ sein, eine mit Kalbfleisch und Geflügel gefüllte Königinpastete à la bonheur, die mit hausgemachten Spaetzle auf den Teller kommt. Oder die in Gemüsebrühe geschmorten, und mit Honig verfeinerten Schweinerippchen. Ein wunderbar herzhaftes Fleischgericht mit Biss! Très francais sind die Desserts, etwa Mousse au chocolat, Crème brûlée und Charlotte fromage blanc.
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Hallo & Bonsoir! Danke für den herrlich skurrilen Tipp … sind sofort spontan vom Kaiserstühl rübergefahren. Fazit: Charakterstarke Räumlichkeiten ( wenn auch unbequeme Hocker 😉 und ebensolche Karte. Ok, Bouchées à la reine muss man(n) mögen, und die exzellente, dichte Entenleber-Terrine kam leider wie üblich viel zu kalt aus dem Kühlschrank, mit krustigem Uraltbot; die Ripple (Spare Ribs) sind mit ihrem gemüsig-fettigem Charakter ebenfalls eine absolut gewöhnungsbedürftige Geschmackssache. Aber die zarten Schweinebäckle mit knackigen Spätzle waren Weltklasse! Die (leider jahrgangslose) Weinkarte ist zwar traumhaft preiswert, aber alptraumhaft von der Qualität und wird einheitlich in Billig-Gläsern ausgeschenkt. Man merkt: kulinarisch zwiespältig, was durch die eher spröde und un-empathische Art der Gastgeberin nicht besser wird .. aber das Ambiente hat Charme und man muss halt wissen, was man bestellt und was nicht. Wird abgebucht unter “curiosa” und im Frühling nachgetestet … herzliche Grüße!
Im Juni 2023 dort ohne Reservierung noch Mittagstisch bekommen. Sehr freundlicher Service, Infos über Geschichte des Ortes. Spareribs mit Beilagen sehr gut. Und das Wildschweinragout mit Spätzle war einfach nur ein Traum! So zartes Fleisch – unglaublich! Am liebsten jede Woche, leider zu weit weg.