Käsefondue

von | Dez 29, 2022 | Altbewährt | 0 Kommentare

Moitié-moitié (auf deutsch soviel wie „halb und halb“) lautet die Grundregel zur Herstellung eines original Schweizer Käsefondues, dem klassischen Gesellschaftsspiel am Silvesterabend.  

Dazu müssen zwei Sorten grob geriebenen, aromatischen Hartkäses, am besten Schweizer Emmentaler und Greyerzer, alternativ auch Appenzeller oder ein Vacherin fribourgeois (nicht zu verwechseln mit dem modischen, französischen Weichkäse Vacherin Mont-d’Or) in einem zuvor mit Knoblauch ausgeriebenem irdenen Gefäß, Caquelon genannt, zusammen mit einem nicht zu Säure haltigen Weißwein aufgekocht und mit Speisestärke gebunden werden. Die idealerweise völlig homogene, sämige und nicht zu heiße Käsecreme wird noch mit einem Stamperl Kirschwasser aromatisiert und grob gemahlenem Pfeffer aus der Mühle gewürzt. In diese Creme, die bei Tisch auf einem Rechaud leise vor sich hinköchelt, werden mit Hilfe langer Fonduegabeln Weißbrotwürfel eingetaucht.

Dazu, wie bei einem Raclette, sauer eingelegtes Gemüse „Mixed Pickles“), jedoch keine weiteren Sättigungsbeilagen. Und den gleichen Wein wie jener, der für die Creme verwendet wurde – die Schweizer bevorzugen säurarmen Chasselas, der sich beispielsweise am Genfer See als „Fendant“ Chasselas | Swiss Wine eine zu beachtlicher Qualität aufschwingt, doch natürlich geht auch ein weißer Burgunder. Ein Käsefondue hat den unschätzbaren Vorteil, dass man sich daran auch in größeren Gesellschaften nicht hungrig isst wie bei einem Fleischfondue.

Kenner schwören beim Käsefondue auf den braunen Bodensatz, Großmutter genannt Fondue-Grossmutter? | Swissmilk, wobei mir die Vorstellung, dass sich dort auch der Speichel sämtlicher Mitglieder einer Festgesellschaft angesammelt hat, nicht gerade erwartungsvoll stimmt. Auch deshalb esse ich ein Fondue am liebsten allein, wobei ich entgegen meiner allgemeinen Abneigung gegen Vorgefertigtes, schon mal zum Packerl greife. Das bekannte „Tiger“-Käsefondue, hergestellt in der Schweiz, ist von einem frisch gekochten Fondue kaum zu unterscheiden und schmeckt so gut, dass man auf hungrige Mitesser verzichten kann.

Foto: Pixabay

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