Jetzt hat sich auch das Wiener Traditionshotel Sacher kampflos der Veggie-Mode hingegeben. Das legendäre Etablissement will eine „vegane“ Schnitzelvariante künftig in das Menü seines Restaurants „Rote Bar“ aufnehmen. Die pflanzliche Schnitzel-Alternative bietet laut Unternehmen „eine authentische Textur und fast den gleichen Geschmack des klassischen Wiener Schnitzels und das komplett auf Erbsenbasis“.
Produziert wird das Pseudo Schnitzel von einer Chemiefabrik namens Greenforce aus München. Die leckeren Inhaltsstoffe laut Zutatenliste: 49 % texturiertes Erbsenprotein (Erbsenprotein, Erbsenmehl), Verdickungsmittel: Methylcellulose, 11 % Erbsenmehl, Flohsamenschalen, 6,1 % Erbseneiweiß, Rapsöl, Speisesalz, 3 % enzymatisch hydrolysiertes Erbseneiweiß, Aromen, Gewürzextrakt. „
„Wir wollen nicht nur die Tradition unseres berühmten Wiener Schnitzels fortsetzen, sondern auch den Wünschen unserer Gäste gerecht werden, die nach nachhaltigen, kulinarischen Optionen suchen. Wir können unseren Gästen – seien es Vegetarier, Veganer oder Flexitarier – die Möglichkeit bieten, ein authentisches Wiener Schnitzel in Sacher-Niveau zu genießen, ohne auf ihren Lebensstil verzichten zu müssen“, sagt Anton Pozeg, Executive Chef Hotel Sacher Wien. „Zudem finde ich es als gebürtiger Münchner sensationell, ein 100 Prozent bayerisches Produkt zu vertreten.“
Mag sein, dass das fleischlose „Schnitzel“ irgendwie nach Schnitzel schmeckt, aber dieser Geschmack ist ohnehin überwiegend auf die krosse, idealerweise in viel guter Butter gebackenen Panade zurückzuführen, wohingegen Kalbfleisch als Grundlage eines echten Wiener Schnitzels bekannterweise einen eher milden Geschmack aufweist. Schlimm an der Meldung aus Wien ist die Tatsache, dass immer mehr Wirtschaftsunternehmen auf einen Zug aufspringen, der ins Nirgendwo führt und aus purem Opportunismus einen Trend befeuern, der in Wahrheit nicht existiert. Die allermeisten Menschen ziehen nämlich echtes Fleisch dem gruseligen Chemieersatz vor, und das wird hoffentlich auch in Zukunft so bleiben.
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Ich schäme mich für wien und die wiener/Österreicher. Mir kommt vor, man arbeitet in unserem Land fleißig daran, unsere Kultur – und für mich ist die jeweilige regionale Küche ein wichtiger Teil der Identität eines Landes – so schnell wie möglich verschwinden zu lassen im internationalen einheitsbrei der pizzaschnitten- und burger“cuisine“…
vergessen zu erwähnen: dazu zähle ich mittlerweile auch die veggie-religion, die einem überall aufgedrängt wird