Parmesan mit Mikrochip: Wohl bekomms!

von | Aug 31, 2023 | Allerlei | 0 Kommentare

Wer einen französischen Dreikönigskuchen verzehrt, sollte aufpassen, dass er sich keine Plombe ausbeißt. Denn in jeder Galette de rois versteckt sich eine „Fève“, ursprünglich eine Bohne, heute meist ein kleines Porzellanfigürchen. Wer es im Kuchen findet, wird zum König/Königin gekürt und darf sich eine papierne Krone aufsetzen, die die Bäcker den Käufern einer solchen Galette mitgeben. Das Prinzip der Fève soll nun Medienberichten zufolge auf Parmesankäse übertragen werden. Und zwar als Echtheitsnachweis in Form eines Mikrochips, der in der Rinde des Käses versteckt werden soll. Er soll die  Größe eines Sandkorns besitzen, aus Silizium bestehen und kann mit einem Laser gescannt werden. Dann spuckt er eine Seriennummer aus, mit der die Herkunft des Laibes bis zum Ursprung der Milch zurückverfolgt werden kann. Auf diese Weise sollen künftig die häufigen Plagiate eines echten Parmigiano Reggiano verhindert werden. Angeblich soll der Chip, wenn man ihn verschluckt, keine schädlichen Stoffe abgeben. Auch einen Menschen mit dem winzigen Elektronikbauteil im Magen zu „tracken“, sei nicht möglich, heißt es.

Schöne neue Welt. Vielleicht sollte man sich angesichts dieser Orwellschen Neuigkeiten überlegen, in Zukunft auf Grana Padano umzusteigen, schmeckt als Reibekäse nicht wesentlich schlechter und ist auch kostengünstiger. Weitere Alternativen zu Chip-Parmesan wären ein schöner harter Schweizer Sbrinz, ein lange gereifter, sehr harter Peccorino oder Bergkäse. Als veganer Parmesanersatz werden gelegentlich in Olivenöl geröstete und gesalzene Semmelbrösel empfohlen – dann doch lieber einen Mikrochip.

Foto: Pixabay


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