Wer kennt nicht Loriots unvergleichliche Episode im Flugzeug, wo er zusammen mit seiner Sketchpartnerin Evelyn Hamann auf der für moderne Düsenjets üblichen Reiseflughöhe eine warme Mahlzeit zu sich nehmen möchte. Während Hamann gedankenverloren Rillke zitiert, gestaltet sich die Nahrungsaufnahme kompliziert angesichts der in enorme Mengen an Plastik einbruchssicher eingeschweißten Köstlichkeiten, die von Airlines den Passagieren serviert zu werden pflegen.
Bis heute hat sich an der kulinarischen Dauerkrisen in höheren Luftschichten nicht allzu viel geändert und so kommt es einer Drohung gleich, wenn die Deutsche Lufthansa jetzt ankündigt, sie wolle künftig auf „längeren Europaflügen“ nicht ausgegebene Mahlzeiten zum Sonderpreis von 3,50 Euro verkaufen, zum Mitnehmen nach Hause. Das Angebot gelte nur für verderbliche Speisen und Kuchen, die sonst aus hygienischen Gründen vernichtet werden müssten. Bei den Tochtergesellschaften Austrian, Swiss und Eurowings seien so im vergangenen Jahr bereits 80 000 Lebensmittelprodukte an die Passagiere verkauft worden.
Es ist natürlich lobenswert, wenn die Lufthansa auf diese Weise aktiv gegen die Lebensmittelverschwendung vorzugehen gedenkt und damit auch noch ein kleines Geschäft machen möchte. Aber wäre es nicht sinnvoller, die Qualität der Speise so zu verbessern, dass gar nichts mehr übrigbleibt, weil es so gut schmeckt? Selbst ohne „Duineser Elegien“.
Foto: Pixabay
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