Zwischen Franken und Bayern indes liegen Welten, nicht zuletzt kulinarisch. So ist die in Oberbayern überaus beliebte Schweinshaxe in Franken kaum bekannt. Die fränkische Antwort auf den meist arg verbruzzelten Oktoberfestbraten heißt: Schäufele. Das Fleisch für ein Schäufele stammt von der Schulter, eindeutig das feinere Stück. Sein Verbreitungsgebiet ist nicht besonders groß und beschränkt sich auf ein Gebiet, das im Süden bis Weißenburg in Mittelfranken reicht und sich über Nürnberg und Fürth bis hinauf nach Bamberg, Bayreuth und Coburg in Oberfranken zieht.

Hier findet man Schäufele auf fast jeder Speisekarte – noch muss man wohl sagen, wenn man die Warnung des bayerischen Bauernpräsidenten Günther Felßner ernst nimmt, der jüngst davor warnte, dass angesichts der grünen Fleischverzichtspolitik des vegetarischen Landwirtschaftsministers Cem Özdemir auch das Schäufele auf der Abschussliste stehe und, wenn überhaupt, bald wohl „aus Spanien“ komme.

Warum gerade aus Spanien, ist der betreffenden Meldung nicht zu entnehmen. Jedenfalls warf sich Felßner vehement für die Schweinehalter in die Bresche. Binnen zehn Jahren habe schon die Hälfte der Schweinemastbetriebe in Bayern aufgegeben. Wenn dies so weitergehe, sei auch das Schäufele „gefährdet“.

Tatsache ist, dass der Pro-Kopf-Fleischkonsum in Deutschland binnen zehn Jahren um fast acht Kilogramm gesunken ist. Vor allem weniger Schweinefleisch landet auf den Tellern der Konsumenten. Das hat die Schweinehaltung in eine tiefe Krise gestürzt. Allein von November 2021 bis November 2022 haben deutschlandweit rund 1900 Schweinehalter aufgegeben, rund zehn (!) Prozent aller Betriebe. So kleine wie heute war der Schweinebestand in Deutschland noch nie in den vergangenen dreißig Jahren.

Die Gründe sind vielfältig: Corona-Folgen, Afrikanische Schweinepest, Inflation, Exportprobleme und Veggiemode. Nun dürfte gegen eine gewisse Reduzierung des Fleischverzehrs wenig einzuwenden sein. Und das „Schäufele“ dürfte so bald nicht aussterben, selbst eines aus heimischer Produktion. Doch darum geht es den grünen Kulturkämpfern nicht bei ihrem Kreuzzug gegen alles, was das Leben schön und angenehm macht. Es geht darum, den Menschen ein anderes Denken und einen anderen Lebenswandel zu oktroyieren, einen von Gram gebeugten Lastenradfahrern, die sich ihrer Schuld am drohenden Klimakollaps stets bewusst sind und bereitwillig die von arabischen Klimaflüchtlingen betriebenen Falafelbuden frequentieren oder im Supermarkt-Container nach weggeworfenen Lebensmitteln wühlen

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