Wenn man offiziellen Verlautbarungen Glauben schenkt, sind Fleischersatzprodukte wie Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella stark im Kommen. Laut einer Meldung des Bundesamtes für Statistik (Destatis) wurden im vergangenen Jahr 16,6 Prozent mehr Fleischersatzprodukte produziert als im Jahr zuvor, im Fünf-Jahres-Vergleich zu 2019 habe sich die Produktion sogar mehr als verdoppelt. Das mag stimmen, denn Zahlen lügen ja nicht… Trotzdem bleiben die gehypten Kunstprodukte mit den ellenlangen Zutatenlisten eine Nische, glücklicherweise möchte man sagen. Denn der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen belief sich 2023 auf 44,8 Milliarden Euro – und damit auf fast das 80-Fache des Wertes der Fleischersatzprodukte. Gegenüber dem Vorjahr legte die Fleischproduktion bei weiter sinkendem Pro-Kopf-Konsum wertmäßig sogar um 5,6 Prozent zu. Im Jahr 2019 sei der Wert von hierzulande produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen (40,1 Milliarden Euro) noch fast 150-mal so hoch gewesen wie der von Fleischersatzprodukten, schreibt Destatis weiter.
Die Gründe für diese Entwicklung sind, wie immer vielschichtig. Zum einen geht der Fleischkonsum seit einiger Zeit zurück, was nicht nur dem Veggie- und Veganhype geschuldet ist, sondern auch der abnehmenden Kaufkraft großer Teile der Bevölkerung geschuldet ist. Sinkender Fleischkonsum lässt den Anteil von Fleischersatzprodukten dann übermäßig groß aussehen. Von einem Siegeszug des Laborfraßes kann also keine Rede sein. Schön übrigens, dass Greenpeace das auch so sieht. Die Organisation warnt nämlich vor einem übermäßigen Konsum von Ersatzprodukten. Das seien oft hochverarbeitete Produkte mit einer langen Zutatenliste. „Man sollte also nicht jedes tierische Produkt durch ein hoch verarbeitetes Ersatzprodukt ersetzen, sondern generell mehr frisches Gemüse und Obst zubereiten.“ Stimmt, als Beilage für ein schönes, saftiges Stück Fleisch!
Foto: Pixabay
0 Kommentare