Das einstige Dreisterne-Restaurant „Überfahrt“ am Tegernsee wird künftig von einer Frau geleitet. Die 39-jährige Cornelia Fischer, derzeit Küchenchefin des mit einem Michelin-Stern dekorierten Restaurants „Weinstock“ im unterfränkischen Volkach, werde ab dem 6. September den regulären Betrieb des Gourmet-Restaurants „Überfahrt“ wieder aufnehmen, ließ die Althoff Luxushotelgruppe verlauten. Fischer gehörte schon 2015 bis 2018 zum Überfahrt-Team, damals noch unter Küchenchef Christian Jürgens, der vergangenes Jahr im Zuge einer undurchsichtigen Metoo-Affäre geschasst worden war. Die zuerst im Boulevardmagazin „Der Spiegel“ erhobenen Vorwürfe gegen ihn stellten sich nach staatsanwaltschaftlichen Vorermittlungen als haltlos heraus. Aber wie da so ist, irgendwas bleibt immer hängen und Jürgens ist immer noch auf der Suche nach einer neuen Aufgabe. Die Meldung, wonach er plane, am Tegernsee, nur wenige Hundert Meter von seiner einstigen Wirkungsstätte entfernt, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, stellten sich als Ente heraus.

Althoff Hotels spielten in dem prekären Casus eine unrühmliche Rolle. Unmittelbar nach Veröffentlichung des Spiegel-Hetzartikels ließ man Jürgens, einen der bis dato besten Köche der Welt, fallen, wie eine heiße Kartoffel. Das man jetzt eine Frau zur Nachfolgerin des „Macho-Unholdes“ berufen hat, ist folgerichtig. Schließlich ist auch die Wirtschaft aus merkantilem Opportunismus heraus bereit, jede woke Welle mit zu reiten. Ob Fischer an die Verdienste ihres einstigen Chefs anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Eine wohlwollende Begleitung der einschlägigen Fressführer und Gastromedien dürfte ihr aber sicher sein.

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