Im pseudoexotischen Ethnofood-Einerlei sind Brauereigasthöfe oft die letzten Bastionen einer bodenständigen Küche. Leider gibt es auch von ihnen immer weniger, weil kleine Brauereien unter Druck stehen, nicht zuletzt wegen der hohen Rohstoff- und Energiepreise. Nur in Franken und der  bayerischen Oberpfalz gibt es noch eine recht stattliche Zahl lokaler und regionaler Brauereien, die oft auch über eine solide bis vorzügliche Gastronomie verfügen. Wie die Schlossbrauerei Eichhofen im schönen Tal der Schwarzen Laaber vor den Toren Regensburgs, wo sich die Küche der Slowfood-Bewegung verschrieben hat , was man vor allem an der stattlichen Zahl regionaler Zulieferer sieht. Gekocht wird auf hohem Niveau, dabei völlig schnörkellos. Auf der nicht zu großen Speisekarte prangen viele leckere Schmorgerichte, was für einen Gasthof sehr praktisch ist, weil man sie gut vorbereiten kann und sie oft aufgewärmt besser schmecken als frisch.

Darunter ein prächtiger Sauerbraten vom Jurarind mit aromatischer, aber glücklicherweise nicht zu süßer Tunke. Dem Schmackofatz hätte freilich gut angestanden, wenn das Rotkraut und die Preisselbeeren separat serviert worden wären. Das mediterran angehauchte Ragout vom Juradistel-Lamm, eine Regionalmarke des bayrischen Jura, war ebenso lecker. Kaum anzunehmen, dass der auf der Karte annoncierte Bio-Schweinsbraten in Eichhofener Dunkelbiersauce, die Haxe vom Bio-Schwein oder die Lammkeule enttäuscht hätten, das gönnen wir uns beim nächsten Mal. Ach ja: das Dessert, ein mit Ingwer raffiniert gewürztes Griesflammerie, begleitet von Zwetschgenröster, war die reine Wucht. Dazu gibt es die süffigen Bierspezialitäten der Schlossbrauerei. Was will man mehr nach einem langen Wandertag im Laabertal, einer deutschen Mittelgebirgslandschaft wie aus dem Bilderbuch. Moderat kalkulierte Preise, glücklicherweise ist man nicht in München. Den Schweinsbraten gibt  für 15.- Euro, das ist fast schon Preisdumping.

Foto: Schlossbrauerei Eichhofen