Die fränkische Küche ist eine der besten Deutschlands. Gebackener Karpfen aus dem Aischgrund, Schäufele, fränkischer Sauerbraten, die Vielfalt fränkischer Würste und Süßes wie die berühmten Nürnberger Elisenlebkuchen sind nur einige der Spezialitäten, die dieser schöne Landstrich zwischen Aschaffenburg und Nürnberg, Bamberg und Ansbach hervorgebracht hat. Ein Landstrich, der so deutsch ist, wie Deutschland nur sein kann – im positiven Sinnen natürlich. Wenn nicht auch hier neben einer andauernden Zersiedelung immer mehr Wind- und Fotovoltaik-Kraftwerke aus dem Boden schössen und die vielen schönen Blickachsen dieser reichen Kulturlandschaft verstellten. Doch das steht auf einem anderen Blatt, wobei der Wirt des Landgasthofs Weichlein, das hier gepriesen werden soll, aktiv gegen den Windwahn vor seiner Haustür gekämpft hat und weiter kämpft und dabei für sich und sein Gasthaus handfeste Nachteile in Kauf genommen hat.
Doch das ficht den mutigen Mann nicht an, dessen Sohn übrigens Küchenchef des Zweisterne-Restaurants Posthotel von Alexander Herrmann in Wirsberg in Oberfranken ist. Aber wir haben beim Vater in Weingartsgreuth unweit von Höchstadt an der Aisch Station gemacht, wo sich der Fränkische Langasthof Weichlein direkt gegenüber von Schloss Weingartsgreuth findet. Die Stube ist unprätentiös gemütlich eingerichtet, an den Wänden hängen Urkunden über kulinarische Verdienste. Völlig zu Recht, wenn man sich durch die bodenständige, zurückhaltend kalkulierte Speisekarte diniert. Wunderbar das zarte Karpfenfilet mit Geschmacks intensivem Kartoffelsalat, natürlich nicht mit Mayonnaise, sondern Brühe angemacht. Schweinefilet in Walnuss-Pfefferkruste, Sauerbraten in süß-saurer Gewürzsauce, Rehschulter in Wacholderrahm, alles vom Feinsten und die Saucen zum Niederknien. Die Suppen und Desserts probieren wir beim nächsten Mal. Diesmal gaben wir uns, der Jahreszeit entsprechend, mit einem Zwetschgendatschi zufrieden, auf Hefeboden wie es sich gehört und waren beglückt. Für den Kuchen war die Chefin zuständig, vor der wir hier ebenfalls den Hut ziehen wollen.
Foto: Gasthof Weichlein
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