Salzburger Würstelherrlichkeit

von | Jul 24, 2023 | Appetithappen | 0 Kommentare

Salzburg ist trotz touristischen Massenansturms immer noch vergleichsweise authentisch geblieben, selbst zur gerade beginnenden Festspielsaison. Neben einer Reihe ordentlicher bis hochklassiger  Gasthäuser und Restaurants mit vorwiegend österreichischer Kost gibt es zwei traditionelle  Kaffeehäuser, das legendäre Tomaselli in der Altstadt sowie das Basar auf der Seite von Schloss Mirabell, und natürlich die allgegenwärtigen Würstelstände. Die bekanntesten finden sich auf dem Universitätsmarkt in der Nähe des Festspielbezirks, sie schließen aber am späteren Nachmittag und taugen deshalb nicht für die abendliche Verpflegung. Länger geöffnet ist der „Theaterimbiss“ vor dem Landestheater sowie die „Salzburger Würstelkönigin“, die Nachtschwärmer von 20 Uhr bis vier Uhr früh mit diversen Wurstschöpfungen verköstigt. Wer die deftigen Käsekrainer nicht mag, im manchmal schamlosen Wiener Jargon infolge des austretenden flüssig-hellen Käses auch als „Eitrige“ bekannt, kann sich auf in heißem Wasser sanft erhitzte Frankfurter (so heißen Wiener Würstchen in Österreich) verlegen, die auf Verlangen mit frisch geriebenem Kren vulgo Meerrettich und süßem oder scharfem Senf auf dem Papptellerchen kredenzt werden. Dazu gibts eine Semmel vulgo Brötchen oder ein Gebäckstangerl Ein unvergleichlicher und vergleichsweise leichter Genuss, der für mich selbst Original Thüringer Rostbratwürste in den Schatten stellt. Eine Salzburger Besonderheit ist die Bosna, eine Schweinsbratwurst, die zusammen mit rohen Zwiebeln, Petersilie und einer scharfen Gewürzmischung in einer Weißbrothälfte angeboten wird. Festspielbesuchern ist diese austriakische Hotdog-Variante nicht zu empfehlen, weil man sich damit spätestens beim Pausengespräch unbeliebt macht.

Foto: Pixabay

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