Gasthaus Aumühle: Der beste Zwetschgendatschi

von | Juli 30, 2023 | Appetithappen | 0 Kommentare

Wenn sich der Sommer langsam seinem erwartbaren Ende zuneigt, was sich in diesem angeblichen Hitzerekordjahr überraschend früh ereignet, beginnt die Zwetschgenzeit und mit ihr die Zeit des Zwetschgendatschis, wie in Süddeutschland ein Zwetschgenkuchen genannt wird. Ein Datschi ist nichts weiter als ein Teig (Hefe-, Rühr- oder Mürbeteig) – in den Früchte hineingedrückt  – gedatscht – werden. Richtig guten Zwetschgendatschi gibts leider selten, wie alles Gute, meist ist der Teig zu dick, sind die Früchte zu weich und zu süß, was den Datschi spätestens nach einem Tag in einen „Batz“ (bayerisch für „Matsch“ oder „Brei“) verwandelt. Einen Datschi, wie er sein muss, aß ich jetzt in einem eher unscheinbaren Biergarten an der Isar südlich von München.

Zwischen dem schönen Kloster Schäftlarn und dem Isarwehr bei Icking liegt direkt am Isarkanal, der das Denkmal geschützte Wasserkraftwerk Mühltal speist, der Weiler Aumühle. Dort gibt es nicht nur eine beliebte Fischzucht, sondern auch ein seit vielen Jahren in Familienbesitz befindliches Gasthaus, das so heißt wie der Ort: Gasthaus Aumühle. Die Wirtin bäckt ihre Kuchen selbst, darunter auch Datschi mit einem extrem dünnen, kross gebackenen Hefeboden, obenauf schön säuerliche, feste Zwetschgen und ein wenig Zimtzucker. Natürlich verzichtet sie auf den schaurig-glibbrigen Tortenüberzug, wie er einem andernorts so oft begegnet. Mit guter Schlagsahne, die ganz offensichtlich nicht aus dem Fertigspender kommt, ein vollendeter, spätsommerlicher Kaffeegenuss.

Die Speisekarte hält allerlei Fischspezialitäten von der benachbarten Zucht bereit, die man im lauschigen Biergarten direkt an einem kristallklaren Bach verputzen kann. Drinnen ist es nicht ganz so romantisch und es riecht ein wenig nach Küche.  Deshalb sollte man für einen Besuch einen zumindest halbwegs sonnigen und Regen freien Tag abwarten und im Freien tafeln. Sonntag und Montag ist Ruhetag.

Foto: Pixabay

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