In Österreich gibt es vielerorts noch eine funktionierende Almwirtschaft mit zahlreichen Bergkäsereien, die oft hochklassige Käsespezialitäten produzieren. Anders als in Deutschland, wo nicht zuletzt der Widerstand von Umweltschützern gegen die Erschließung der Hochalmen mit verkehrstauglichen Wegen die Käserei am Berg oft unrentabel gemacht hat. In Österreich blüht die Almkäserei vor allem im idyllischen Bregenzer Wald oberhalb des Bodensees. Aber auch in Tirol finden sich viele Produktionsstätten in luftiger Höhe, wie die Burgeralm-Käserei auf 1330 Metern Seehöhe im sogenannten Kaiserwinkel nahe Kufstein am Inn. Vor allem der nussig-würzige, lang gereifte Bergkäse ist ein Genuss, ebenso ein nach dem Tiroler Wappenvogel „Tiroler Adler Gold“ benannter, rot geschmierter Weichkäse, der nach angemessener Reifezeit zu Hause fast so pikant schmeckt wie ein Rohmilch-Münsterkäse aus den Vogesen. All das lässt sich leicht im Rucksack verstauen und in eineinhalbstündigem Fußmarsch zurück zum Parkplatz tragen. Gegen eine Mautgebühr lässt sich die Strecke auch mit dem Auto zurücklegen, was allerdings vor allem an belebten Wochenenden auf Kosten der Bergeinsamkeit geht. Auf der Terrasse der Burgeralm-Käserei kann man kleine Gerichte und Brotzeiten genießen und einen geradezu Atem beraubenden Blick bis zu den Schneefeldern und Restgletschern des Alpenhauptkammes.
Foto: Pixabay
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