Für Fleischhasser und Klimakleber eine gute, für Gourmets eine schlechte Nachricht: Die traditionelle Weihnachtsgans wird dieses Jahr zum Luxusprodukt. Grund sind die Geflügelpest in weiten Teilen Europas sowie die allgemeinen Preissteigerungen infolge des Ukrainekriegs. Deswegen wurde weniger Gänse (und Enten), wie es im Züchterjargon heißt, „aufgestallt“, das Angebot fällt also wesentlich knapper aus als in normalen Jahren, ungeachtet der Tatsache, dass ein Großteil der Gänse, meist gefroren, weiterhin aus Polen und Ungarn importiert wird. Wegen der hohen Einkaufspreise haben viele Restaurants das adventliche oder weihnachtliche Gansessen bereits von der Speisekarte gestrichen. So auch das Michelin-besternte Dresdner Genuss-Atelier. Dessen Chef Marcus Blonkowski sagte laut „Sächsischer Zeitung“: Unsere Gäste bekommen von dieser Reduktion aber gar nichts mit.“ In einer Überflussgesellschaft sei das Weniger möglicherweise auch gar nicht schlimm, meinte er. Wenns nur nicht zu wenig wird, dann wird nämlich auch Herr Blonkowski seinen Laden dicht machen müssen.
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