Asche auf unser Haupt. Natürlich kann man immer nur eine Auswahl treffen, wenn man ein populäres Produkt wie Vollmilchschokolade unter die Genuss-Lupe nimmt. Doch die beiden nun von uns nachgelieferten deutschen Traditionsmarken Hachez und Feodora hätten wir nicht unterschlagen dürfen. Zwar gehören beide Marken heute zu einem dänischen Konzern, werden in Polen hergestellt und sind auch nicht überall erhältlich. Das ändert jedoch nichts daran, dass sie immer noch einen guten Klang haben. Eine Leserin wies uns auf das Versäumnis hin. Hier unsere Ergebnisse:
Hachez Edel-Vollmilch
Die Bremer Traditionsmarke gehört heute zur dänischen Toms-Süßwarengruppe und wird in Polen hergestellt. Trotz 24 Prozent Vollmilchpulver wirkt die Schokolade optisch sehr dunkel, fast wie eine bittere Schokolade. Beim ersten Bissen zunächst ziemlich nichtssagend in Geschmack und Textur, fast seifig wirkend. Im Mund entwickelt sich erst nach und nach ein angenehmerer Schmelz und ein markant herbes Schokoladenaroma bei dezenter Süße. Langer Nachhall. Eine Qualitätsschokolade, die erst auf den zweiten Blick überzeugt. 100 Gramm für 3,79 Euro, ein stolzer Preis, für den man noch einen Tick mehr Genuss erwarten könnte.
Note 2-
Feodora Milde Vollmilch
Vor dem Boom der Qualitätsschokoladen und der handwerkliche arbeitenden Chocolatiers stand Feodora für das Nonplusultra an Schokoladengenuss in Deutschland. Benannt ist die Marke nach der Prinzessin Feodora von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Sie war die jüngste Schwester von Auguste Viktoria, der letzten deutschen Kaiserin, die nach dem Tode von Feodora die Genehmigung für die Verwendung des Namens als Schokomarke erteilte. Die Variante „Milde Vollmilch“ riecht angenehm nach guter Schokolade, wirkt jedoch zunächst trocken und bröselig im Biss und sehr süß (47 Gramm Zuckeranteil). Später entwickelt sich noch ein gewisser Schmelz, der jedoch immer noch recht uncharmant daherkommt. 100 Gramm für 2,99. Die einst charakteristische gelbe Verpackung gibt es nicht mehr.
Note 3
Feodora Hochfeine Vollmilch
Im Gegensatz zur milden Variante deutlich geringerer Zucker- (43 statt 47 Prozent) und leicht höherer Kakaoanteil (37 statt 35 Prozent). Macht schon beim ersten Bissen mehr Spaß als die „Milde Vollmilch“. Die Textur offenbart sofort einen ordentlichen Schmelz, der sich im Mund weiter verstärkt. Auch der geringere Zuckeranteil fällt positiv auf. Ausgewogener, runder Schokogeschmack. 100 Gramm gibt es für 2,99 Euro, ein fairer Preis für immer noch eine der besten deutschen Industrieschokoladen, obwohl ebenfalls in Polen produziert, weil die Marke seit 1987 komplett zu Hachez gehört und damit heute ebenfalls zum dänischen Toms-Konzern mit Produktionsstätte im polnischen Nowa Sól.
Note 2
Foto: Pixabay
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