Achtung Satire: Was “Rechte” gerne essen

von | Okt 20, 2023 | Aufmacher | 0 Kommentare

Fast 31 Prozent für die Grünen bei der jüngsten Landtagswahl in München. Immerhin gute zwölf Prozent für die Sozis und auch die FDP wäre mit sechs Prozent „drin“, wenn es nur um die bayerische Landeshauptstadt gegangen wäre. An der Isar, wo sich das linksgrüne Establishment in wohl gepolsterter Selbstzufriedenheit sonnt, ist die Welt also noch in Ordnung. Doch „draußen“, auf dem Land, das suppt und schwappt die braune Flut. Wie kann man sie bloß stoppen die Nazis? 

Aushungern vielleicht? Diese Taktik war viele Jahrhunderte ein bewährtes Mittel, um Gegner klein zu kriegen. Man musste sie nur einkreisen, von der Wasser- und Lebensmittelzufuhr abschneiden und warten, bis die Vorräte erschöpft waren. Die, die übrig geblieben waren, hissten irgendwann die weiße Fahne.

Doch was essen Nazis, womit schlagen sie sich den üblen Ranzen voll? Erbsensuppe aus der Feldküche? Strammer Max? Deutsches Beefsteak? Königsberger Klopse in den Grenzen von 1939? Gerne hätte man dazu Frank Heppner befragt, den nach mehrmonatiger Untersuchungshaft mittlerweile wieder auf freiem Fuß befindlichen angeblichen Leibkoch und Marketender der Protagonisten des Rollatoren-Putsches um den Cord behosten Prinzen Reuß.

Doch der Mann ist offenbar untergetaucht, jedenfalls nicht zu erreichen. Zuletzt kochte er, Heppner, in einem Kitzbüheler Nobelhotel euro-asiatisch, also jenen gehypten Crossover-Fraß, den sich auch linksgrüne Münchner Besitzbürger in besternten Gourmetrestaurants reinziehen. Nein, so kommt man nicht weiter.

Manchmal hilft ein Blick in die Geschichte. Adolf Obernazi war bekanntlich Vegetarier. Seine Diätköchin Helene Marie von Exner, die später wegen jüdischer Vorfahren geschasst wurde, servierte dem heiklen “Führer” vegetarische Suppen, Eintopfgerichte wie Karotten mit Kartoffeln, hart gekochte Eier und – österreichische Mehlspeisen, ein wichtiger Hinweis, wenn man an die Umtriebe der FPÖ denkt, die nach glücklich überstandener Ibiza-Affäre wieder dabei ist, in Ösiland die Macht zu übernehmen. Ist nicht die Füllung eines Wiener Apfelstrudels auffällig braun und matschig? Ein brauner Sumpf, gewissermaßen? Und dazu passend natürlich ein „Großer Brauner“.

Obernazis Mann fürs Grobe, Heinrich Himmler, mochte es gerne biologisch-dynamisch und ließ KZ-Häftlinge in Dachau Biokräuter anbauen, die es sogar in einem eigenen „Hofladen“ zu kaufen gab. Hoffentlich wissen das die vielen Ökowinzer, die sich Demeter-Richtlinien unterwerfen und brav bei Vollmond mit Kuhdung gefüllte Kuhhörner vergraben, um daraus ein Präparat herzustellen, mit dem die „kosmischen Kräfte des Bodens“ aktiviert werden sollen. Vor allem dient das ganze anthroposophische Brimborium dazu, die Weine in Münchner Ökoläden noch ein bisschen teurer verkaufen zu können. Eigentlich dachte man doch, dass seit den Zeiten Baldur Springmanns der grün-braune Sumpf trockengelegt sei. Sehr verwirrend, das alles.

Bei der Suche nach den Nahrungsgrundlagen von “Rechten” kommt man auch an dem fetten Reichsfeldmarschall nicht vorbei. Göring, seines Zeichens „Reichsjägermeister“ aß besonders gerne Wildbret, ein Fleisch, das heute als ökologisches Nonplusultra gilt, weil sich Hirsche, Rehe, Wildschweine & Co. selbst ernähren, kein Klima schädliches Kraftfutter fressen und das Fleisch nicht mit Hormonen oder Antibiotika behandelt wird, jedenfalls hat man noch keine Einstichstelle finden können Auch hier scheint der Weg von braun zu grün oder grün zu braun nicht allzu weit, wenn man von ökosozialistischen Jagdgegnern absieht, für die der jagende Zahnarzt das Feindbild schlechthin darstellt.

Übrigens war Göring im Jahre 1944, als sich die Niederlage Nazi-Deutschland schon abzeichnete, dem von ihm oft frequentierten Nobelgastronom Otto Horcher behilflich, zum Generalissimus Francisco Franco ins neutrale Spanien zu übersiedeln, wo es das Restaurant Horcher bis heute gibt. Auf der auch im Internet einsehbaren Speisenkarte hoch verdächtige Gerichte wie Linsencremesuppe mir Croutons und Frankfurter (26.-), Ochsenmaulsalat „Berlin“ (38.-), Kartoffelpuffer mit pochiertem Ei (70.-) und Baumkuchen mit Vanilleeis, Schokoladensoße und Schlagsahne (15.-). Eine erste, heiße Spur?

Dann stieß ich im Internet auf einen Artikel, der endgültig des Rätsels Lösung darzustellen versprach. Veröffentlicht wurde der Beitrag eines gewissen Michael Herl im Februar 2020 in der Frankfurter Rundschau (FR), ein dermaleinst bei hessischen Deutschlehrern und Buchhändlern hoch angesehenes Blatt, das nach etlichen Besitzerwechseln nur noch in Spurenelementen verkauft und gelesen wird. Schon zu Bomberjackenzeiten“, so Herl, sei es üblich gewesen, „nachts den türkischen Imbiss mit Baseballschlägern zu zerdeppern, in dem man sich tagsüber den Magen vollschlug“.

Doch logisch ist das nicht, denn wie kann man sich an einem zerdepperten Dönerstand einen Döner Kebap kaufen? Außerdem würden sich die Nazis auf diesem Wege ja selbst aushungern. Und was ist überhaupt mit den Nadelstreifen- und Cordhosenazis? Kann man sich einen Prinzen Reuß vorstellen, wie er sich genussvoll einen Döner genehmigt?

Also geht die Suche nach dem Lieblingsessen der Nazis weiter. Was die ungebrochene Beliebtheit des Döner Kebap in Deutschland anbelangt, gilt für diese Variante von Ethno-Fastfood das, was auch für Tacos, Falafels und Sushi in Plastikboxen gilt: am besten nur dann essen, wenn ansonsten der Hungertod droht! Ich möchte gar nicht wissen, was in den Fleischbergen, die den ganzen Tag am Drehspieß vor sich hin schwitzen, von zweifelhaften „Spezialitätenköchen“ – einem Synonym für illegale Einwanderer – abgesäbelt und zusammen mit welkem Salat und schauriger Knoblauchtunke in Fladenbrote gepackt wird, so alles drinsteckt.

Auf einem Teller in einem akzeptablen griechischen oder türkischen Restaurant serviert, lasse ich mir die knusprigen Fleischfetzen schon eher gefallen, schließlich isst auch das Auge mit. Und welche Gesinnung mein Tischnachbar hat, ist mir wirklich so was von egal. Wenn es nicht gerade Katha Schulze ist, die neben mir ein Eis schleckt. Die verdirbt mir wirklich den Appetit.

Foto: Pixabay

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