Helmut Kohl weilt zwar schon einige Zeit nicht mehr unter uns, doch sein früherer “Hoflieferant” profitiert noch immer von Kohls Ruf als bodenständiger Gourmet, der auch seine Staatsgäste mit deftiger Kost aus seiner pfälzischen Heimat traktierte. Allem voran: der Saumagen. Saumagen ist eine Zubereitung aus magerem Schweinefleisch, Schweinemett, Kartoffeln und Gewürzen und wird in Schweinemägen abgefüllt, daher der Name. Um diese Spezialität zu genießen, muss man einen Saumagen nur in Scheiben schneiden, anbraten und klassischerweise mit Sauerkraut und Kartoffelbrei anrichten. Der Hype um Kohls Saumagen-Affinität – der Ex-Kanzler deckte sich immer bei Klaus Hambel in Wachenheim ein – bewog den Patron der Metzgerei, noch allerlei Saumagen-Variationen zu kreieren, mit Trüffeln, mit Pilzen oder mit Maronen. Letztere gedeihen hierzulande nur in der warmen Pfalz entlang des Rheins. Dem Saumagen verleihen sie einen schönen, weihnachtlich-süßen Kontrapunkt. In der kalten Jahreszeit kann man sich Hambels Spezialitäten auch per Post schicken lassen. Anbei immer ein Informationsblatt mit einem 1997 erschienenen Artikel aus der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, in den noch im alten pfurztrocken-informativen FAZ-Stil über des Kanzlers Saumagen-Affinität und seinen Lieblingsmetzger erichtet wurde. Nicht nur Helmut Kohl, auch diese seriöse Art von Journalismus ist längst Geschichte

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