Wenn es nach den Klimaapokalyptikern ginge, dürfte es Eiswein gar nicht mehr geben, jene deutsche Süßwein-Spezialität, zu deren Gewinnung die Trauben in gefrorenem Zustand geerntet und gekeltert werden müssen. Durch Bindung und Entzug des Wassers entsteht ein besonders süßer Extrakt mit niedrigem Alkoholgehalt, weil das Übermaß an Zucker keine längere Gärung zulässt. Der Klimaerwärmung zum Trotz konnte jetzt im sächsischen Radebeul der erste Eiswein dieses Jahrs geerntet werden. Eine “doppelte Sensation”, wie das Staatsweingut Schloss Wackerbarth laut “Sächsischer Zeitung” mitteilte: Noch nie zuvor sei eine Eisweinlese in den Weingärten von Schloss Wackerbarth zwei Weinjahre in Folge möglich gewesen. An eine so zeitige Lese der Trauben bereits im November könne man sich bei den Winzern außerdem seit Jahrzehnten nicht erinnern. “Denn damit Eiswein geerntet werden kann, ist zur Lesezeit eine Temperatur von minus sieben Grad Celsius nötig.” Normalerweise würden solche Temperaturen im sächsischen Elbtal erst im Dezember erreicht, heißt es. So wurden in der Lage Goldener Wagen am Sonntagmorgen (20.11.) um 5 Uhr bei klirrender Kälte auf einer Fläche von rund 0,2 Hektar die gefrorenen Trauben von rund 1 000 Traminer-Reben geerntet, natürlich per Hand.
0 Kommentare