Theo Müller, Chef von Müller-Milch, hat den Medienwirbel um sein Treffen mit der AfD-Co-Vorsitzenden Alice Weidel noch erfolgreich ausgesessen. Und auch Hubert Aiwanger hat mit stoischer Ruhe und bajuwarischer Gelassenheit den gegen ihn erhobenen Nazi-Anschuldigungen die Stirn geboten. Doch Hans-Christian Limmer, erfolgreicher Gastrounternehmer und Mitbesitzer der Burgerkette „Hans im Glück“ musste, wohl auf Druck seiner Mitgesellschafter, schon einen Tag nach Bekanntwerden eines angeblich „rechtsextremen Geheimtreffens“ zur „Remigration“ von Ausländern aus Deutschland, das Handtuch werfen und sich von sämtlichen Aktivitäten zurückziehen.
„Hans im Glück Gesellschafterkreis trennt sich mit sofortiger Wirkung von Gesellschafter Dr. Hans-Christian Limmer“, ist prominent und etwas holprig auf der Webseite der Kette zu lesen. Ein erzwungenes Schuldeingeständnis? Oder Resignation und Flucht vor einer hasserfüllten Welle, die jeden im öffentlichen Leben stehenden Zeitgenossen überrollt, der nicht das Lied linksgrüner Heilsbringer singt?
Zu groß war offenbar die Befürchtung, in den auf vollen Touren laufenden Feldzug gegen AfD, Werteunion, protestierende Bauern, enttäuschte Gastronomen, Spediteure und alles, was hierzulande als „rechts“ gebrandmarkt wird, hineingezogen zu werden. Dabei hatte Limmer nach eigenen Angaben gar nicht an dem privaten Meinungsaustausch in einer Potsdamer Villa teilgenommen, sondern nur eine „Einladung“ unterzeichnet. Ansonsten bestritt er laut „Capital“ jede inhaltliche Beteiligung an dem Treffen, an dem übrigens auch Mitglieder der Union teilgenommen haben sollen.
Zuvor waren in unsozialen Netzwerken Hass-Mails und Boykottaufrufe gegen „Hans im Glück“, den Lieferdienst Pottsalat, an dem Limmer ebenfalls beteiligt war, und die einst von Limmer gegründete Kette „Backwerk“ aufgetaucht. Methoden, die auch die Nationalsozialisten angewendet haben, um ihre Gegner wirtschaftlich und damit existentiell in Bedrängnis zu bringen. Damals genügte ein Glaubensbekenntnis, heute offenbar schon der Name auf einer Einladungsliste. Man darf gespannt sein, was das Ziel der nächsten Schmutzkampagne sein und wer sie auslösen wird: Vielleicht gegen das Rechtsfahrgebot auf Autobahnen, oder die Verwendung von braunem Zucker im schwarzen Kaffee weißer Gäste? Oder die EU-Abgeordneten, die in Sachen Remigration mittlerweile Tacheles reden.
Noch ist nicht geklärt, ob Kanzler Olaf Scholz unter dem Schutz einer Tarnkappe als unsichtbarer Gast bei dem so geheimen Geheimtreffen dabei war, das von vielen Medien in maßloser Fehleinschätzung sogar als Wiederauflage der „Wannseekonferenz“ zur Vernichtung der europäischen Juden geframt wurde. Schließlich hatte er, Scholz, schon vor Wochen im Spiegel gefordert, dass „wir endlich (!) im großen Stil (!) diejenigen abschieben, die kein Recht haben, in Deutschland zu bleiben.“
Was nun aus Hans-Christian Limmer, der Burgerkette „Hans im Glück“ und „Pottsalat“ ohne ihn wird, ist einstweilen ungewiss. Zumindest bleibt die Erkenntnis, wie schnell man im besten Deutschland aller Zeiten Menschen zu Fall bringen kann, die sich möglicherweise Ansichten leisten, die nicht dem politisch-gesellschaftlichen Mainstream entsprechen.
Illustration: Pixabay
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