Eine elsässische Matelote ist nichts anderes als ein Eintopf von Fluss- bzw. Seefischen. Auf Grundlage eines Fischfonds wird mit etwas Wein, Butter und Sahne eine cremige, Suppen artige Sauce hergestellt, in die dann Fischstücke gelegt werden: Aal, Zander, Hecht, Lachsforelle – was das Tagesangebot hergibt. Früher garte man die Stücke wohl in der Suppe selbst, heute werden sie separat zubereitet und dann mit der Sauce übergossen. Wie im Gasthof „Aux deux clefs“ in Ebersmünster nahe Sélestat im mittleren Elsass. Hier im „Grand Ried“, einem weitläufigen, von der Ill durchflossenen Feuchtgebiet, gab es einst jede Menge Fische, wobei in einer Matelote auch eher einfache Arten landeten. Heute kommen sie, nicht zuletzt aus Qualitätsgründen, vom Fischhändler, wie der Küchenchef einer Tageszeitung verriet. Die Matelote ist das Gericht, das hier eigentlich jeder bestellt. Ein Genuss der deftig-traditionellen Art. Dazu werden feine Butternudeln erreicht. Im räsonabel kalkulierten Menü gab es vorweg eine hausgemachte Leberpastete mit allerlei Grünzeug, hernach eine feine Eistorte namens Vacherin glacé mit Baisereinlage. Das Ambiente entstammt noch den etwas wuchtigen achtziger Jahren. Gegenüber des Gasthofs kann man die berühmte, barocke Stiftskirche Ebersmünster besichtigen mit einer ebenso berühmten Silbermannorgel.
Foto: Pixabay
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