Um es gleich vorweg zu sagen: was Menschen essen, wenn sie in der glücklichen Lage sind sich das aussuchen zu können, ist mir völlig egal. Ob Fleisch, Fisch, Gemüse, oder vom Baum gefallene Früchte auf den Teller kommen, bleibt jedem selbst überlassen. Und das soll auch so bleiben! Das scheint aber nicht allen Zeitgenossen zu schmecken. Immer öfter und intensiver nimmt eine politisch ideologisierte Minderheit lautstark und medienwirksam die Ernährung in den Fokus ihrer kruden Wahn-Vorstellungen, die für ihre Jünger einer Religion gleichkommen. Leute aus der Irrenanstalt sammeln Kieselstein und glauben nicht nur, dass sie Diamanten gefunden haben. Sie glauben es zu wissen!
In Sachen Ernährung geht es ihnen in erster Linie um Fleisch, beziehungsweise um ein Verbot des Fleischkonsums. Um dieses Ziel zu erreichen bedient man sich mit religiösem Eifer exakt jener bewährten Methoden der Kirche, die damit immerhin rund 2000 Jahren überlebt, und als „Unternehmen“ nicht schlecht gelebt hat. Diese Erfahrungen machten sich rote und braune Diktaturen zu nutze. Denn um Menschen gefügig, und damit auch gläubig zu machen ist es am einfachsten, sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Horror- und Weltuntergangs-Szenarien zeichnen, Panik predigen vor dem was kommen wird. Und dann die frohe Botschaft: jetzt umkehren, den Heilsbringern bindungslos glauben, sie unterstützen, finanziell und ideell. Aber vor allem die Zweifler, missliebige Hinterfrager und sogenannte Querdenker mit allen Mitteln bekämpfen. Ohne Gnade.
Die gepredigte Toleranz der Gutmenschen und sogenannten Aktivisten hört genau da auf, wo ihre Ideologie beginnt. Dann wird richtig zugeschlagen und es ist bemerkenswert, dass die Medien mehr oder weniger kritiklos berichten oder den Trend sogar noch befeuern. Kein medialer Aufschrei, wenn Daniel Cox, Teamleiter Kampagnen bei der Tierrechtsorganisation PETA „ein Fortpflanzungsverbot für fleischessende Männer“ fordert. Eine Idee, die aus der nationalsozialistischen Rassenlehre stammen könnte und grillende und fleischessende Männer als unwertes Leben neu definiert.
Dagegen ist der PR-Gag von Ricky Saward („Seven Swans“, Frankfurt am Main) einfach nur geschmacklos und überdies ziemlich eindimensional. Der für seine vegane Küche mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Koch badet für PETA medienwirksam in Kunstblut, um die Menschen von einer tierfreien, nachhaltigen und gesunden Ernährung zu überzeugen. Vom Blut der Tiere reingewaschen, steht auf dem Plakat, das er für PETA produziert hat. Niemand hindert Saward daran, in seinem Restaurant ausschließlich vegane Gerichte aus regionalen Produkten anzubieten. Allerdings zu behaupten, diese Art der Küche wäre nachhaltiger und gesünder, ist, freundlich gesagt eine naive Sicht auf die Realität, die man Ricky Saward nachsehen kann. Hauptsache man bleibt im Gespräch.
Ob ein Produkt gesund ist oder nicht, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Dass Fleisch generell ungesund, und Gemüse gesund sei, kann man sich zwar wünschen, aber de facto ist es eine Behauptung, für die es keine seriösen Belege gibt. Auch bezüglich der Nachhaltigkeit gibt es berechtigte Zweifel, vor allem dann, wenn man auf den für die Öko-Bilanz hoch relevanten und gerade heftig diskutierten Wasserverbrauch schaut, der für die Produktion von Gemüse und Obst notwendig ist. Laut einer Studie des WWF vom August 2021 gehen nur 18 Prozent des für unsere Ernährung nötigen Wasserverbrauchs auf das Konto tierischer Lebensmittel. Den größten kritischen Wasserverbrauch verursachen laut WWF nicht Fleischesser, sondern Veganer.
Am Ende kann man sich in der Diskussion pro und contra heillos verzetteln: soziale Aspekt der Gemüse-Produktion in Spanien auf der einen Seite, Massentierhaltung und Tiertransporte auf der anderen Seite undsoweiterundsofort. Was aber in einer freien und aufgeklärten Gesellschaft unstrittig sein sollte, dass jeder Mensch frei darüber entscheiden kann, was er essen und trinken möchte. Ohne Bevormundung, aber auch ohne staatlich sanktionierte Panikmache, hinter der ideologische Gleichmacherei steckt, die auf dem besten Weg in Gesinnungs- und Geschmacks-Diktatur ist.
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Jedes Ihrer Worte spricht mir aus der Seele, dem ist nichts hinzuzufügen!!!
Mit einem saftigem Steak auf dem Teller schaue ich gern einem Möhren knuspernden Veganer zu… ;0)