Gil Ofarim ist ein Lügner

von | Nov 29, 2023 | Aufmacher | 1 Kommentar

Der Gast ist König. Eine Binsenweisheit und zugleich das Mantra gegenseitigen Respekts von Gast und Gastgeber. Heute ist das oft genug nur noch ein frommer Wunsch, wenn sich der Gast in Restaurant und Hotel als, sagen wir es gerade heraus, Arschloch entpuppt. Oder als Wichtigtuer mit dem Hang zum Lügen, Denunzieren und Verleumden. Wie Gil Ofarim, ein jüdischer Musiker aus der dritten Promi-Reihe, der im Oktober ein selbstgemachtes Video mit schweren Antisemitismus-Vorwürfen gegen das Leipziger Hotel Westin und dessen Mitarbeiter in die sozialen Netzwerke stellte. Angeblich hätte man ihn wegen seiner Kette mit Davidstern nicht einchecken lassen. Eine dreiste Lüge, wie er nach tagelangem Verhandeln und aufwendigen Gutachten im Prozess vor dem Landgericht Leipzig zugab, wo er wegen Verleumdung und falscher Verdächtigung angeklagt war. Mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro und einer Entschuldigung gegenüber dem Hotelmanager, der als Nebenkläger auftrat, verlässt Ofarim den Gerichtssaal.

Doch es bleibt ein schlechter Beigeschmack. Zum einen war jedem, der die Branche auch nur vom Hörensagen kennt klar, dass kein Mitarbeiter eines Hotels, schon gar nicht eines First Class Business Hotels mit internationalen Gästen, jemals auf die Idee gekommen wäre, einem Gast das Zimmer zu verweigern, weil er einen Davidstern trägt. Zum anderen ist es geradezu erschreckend, wie schnell nach dem angeblichen Vorfall die Hexenjagd begann und sich Menschen mit Plakaten und Transparenten vor dem Hotel eingefunden haben, um gegen Rechtsradikalismus und Rassismus zu demonstrieren, der angeblich in dieser Herberge  ausgelebt wird. Dazu wurden die Mitarbeiter sofort mit massiven Beleidigungen, Hass-Mails und Bedrohungen in den sozialen Medien öffentlich an den Pranger gestellt.

Mit Rückendeckung übrigens von Felix Klein, dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, und hochrangigen Politikern, die in dem angeblichen Vorfall Demokratie und Rechtsstaatlichkeit bedroht sahen. Dem müsse man entschlossen entgegentreten, hieß die Losung, bei der bewusst außer Acht gelassen wurde, dass die Unschuldsvermutung, auch wenn sie manchmal weh tut oder nicht in die politische Ideologie passt, eine zentrale Errungenschaft der demokratischen Rechtsstaatlichkeit ist. Das muss ja nicht immer gelten, sondern nur wenn es politisch in den Kram passt? So geht heute Demokratie in Deutschland! Alles natürlich unter dem Deckmantel des guten Menschen, der sich vehement für die gute Sache einsetzt. Dafür ist jedes Mittel recht, egal wie die tatsächliche Situation war und ist.

Jetzt, da ein ordentliches deutsches Gericht die Wahrheit ans Licht gebracht hat, herrscht auf der „Seite des Guten“ eisiges Schweigen. Dabei wäre es gerade jetzt angebracht, sich entschuldigend und erklärend gegenüber dem Hotelmanager und seinen Mitarbeitern zu äußern, die am eigenen Leib erfahren haben, mit welcher Wucht das vermeintlich Gute zuschlagen kann. Der Zentralrat der Juden hat das Verhalten von Gil Ofarim kritisiert und verurteilt, leider aber kein Wort darüber verloren, dass unschuldige Menschen als Antisemiten und Rassisten beschimpft wurden, und teilweise mit dem Tod bedroht wurden.

Foto: Pixabay

1 Kommentar

  1. Mit dem Davidstern wurde schon immer viel Schindluder getrieben. Aber die Judenkarte auszuspielen, wenn es gar keinen Anlass dafür gibt, ist eine Sauerei.
    Und das ganze von einem nahezu talentfreien Musiker, der damit wieder mal von sich hören lassen wollte, weil er bereits – zu Recht – in der Bedeutungslosigkeit versunken war.

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