Gufidaun ist ein reizvoller Ort oberhalb von Klausen im Südtiroler Eisacktal. Vom Lärm der Brennerautobahn und der durchs enge Tal führenden Bahnstrecke hört man nichts, wenn man auf der Terrasse des Gasthofs „Unterwirt“ sitzt mit Blick auf die Sarntaler Alpen und den gepflegten Garten. Hier kann man, wenn es das Wetter erlaubt, einen Aperitif nehmen, bevor man sich in die mit viel Holz getäfelte Gaststube setzt. Am Herd steht Thomas Haselwanter, neuerdings von seinem Sohn Alexander unterstützt, der, so Gott will, die Familientradition einmal fortführen wird. Den Service versieht seine Frau Cornelia, die als ausgebildete Sommelière auch eine preislich fair kalkulierte Weinkarte mit überwiegend Südtiroler Kreszenzen gebietet. Die Küche im „Unterwirt“ ist verfeinert bodenständig, mit italienischen Einflüssen, die sich vor allem im Fischmenü, den Pasta und Gemüsebeilagen widerspiegeln. Ansonsten wird oft mit regionalen Zutaten gearbeitet, Pilzen, Wild, Kastanien, was das Land südlich des Alpenkamms zu bieten hat; Wachteleier gibt’s sogar aus eigener Zucht. Ein paar asiatische Akzente steuert Sohn Alex bei, die aber nicht allzu dominant sind. Was auf den Teller kommt, ist stets handwerklich perfekt zubereitet, leicht und dennoch keine modische Magerküche, sondern ausgesprochen geschmacksintensiv und auf angenehme Art sättigend. „Alles Gute ist einfach, alles Einfache gut“, lautet das Credo des Küchenchefs. Wenn man im modernen Gästehaus übernachtet, kann man sich das reichhaltige Frühstück gönnen, mit selbst gekochten Marmeladen und einem perfekt gebratenen Spiegelei mit hauchdünnem Südtiroler Speck. Dieser klar komponierten, unprätentiösen Küche wird man auch nach Tagen nicht überdrüssig.
Foto: Unterwirt
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