Dass es nur einen Rudi Völler gibt, einen Fußballgott und Weltmeister, der als bester deutscher Mittelstürmer der 1980er und 1990er Jahre galt, bestätigte vor 20 Jahren das mittelmäßig begabte Gesangsduo „Klaus & Klaus“ in dem gleichnamigen Lied. Dass es, zumindest in Deutschland nur einen Saucen-Gott gibt, kann man schwarz auf weiß und in bunt sehen, wenn man das Buch von Jens Rittmeyer in die Hand nimmt. Dann darin hat Rittmeyer alles zusammengestellt, was den entscheidenden Teil der Kochkunst ausmacht, und das sprichwörtliche i-Tüpfelchen einer jeden Speisen ist. Die Saucen, zu denen auch Jus und Fonds gehören. Das Layout schwankt gekonnt zwischen der klaren Sachlichkeit erklärender Fotos, und der fotografischen Ästhetik eines appetitlichen Endproduktes. Besser und vor allem übersichtlicher und damit lesefreundlicher kann man das nicht machen! Das gilt auch für die Auswahl der Saucen. Jens Rittmeyer greift tief in die kulinarische Kiste und holt alles hervor, was an geschmackvoller Flüssigkeit Rang und Namen hat, und noch ein bisschen mehr: Tomaten-Sugo, Paprikarahmsauce, Chimichurri, Minz-Raita, Mayonnaise, Hollandaise, Beurre blanc, Wildjus, vegetarische Alternative, und natürlich die Frankfurter Grüne Sauce, die allerdings im Original als „Soße“ geschrieben wird. Dazu gibt es verständliche Texte zum Geschmacksprofil von Saucen, zum Färben, Passieren, Reduzieren, Binden und Haltbarmachen. Und ein Kapitel mit Rezepten, die klassischerweise mit Saucen zubereitet werden, etwa Venusmuschel in Safran-Sauce, Pasta alla Carbonara, oder Hühnerkeulen in Paprikarahmsauce. Ein unverzichtbares Buch für alle, die an die Sauce als Krönung der Kochkunst glauben, und solche, die sich von Saucengott Jens Rittmeyer auf den kulinarischen Pfad zu himmlisch guten Saucen führen lassen möchten.
Jens Rittmeyer
SAUCEN
224 Seiten
Matthaes by Dorling Kindersley Verlag
49,90 Euro
0 Kommentare